Britten im Advent

Benjamin Britten machte es möglich. Beim diesjährigen Advent- und Weihnachtskonzert war die Kirche voll – viele Einheimische, aber auch zahlreiche Gäste hatten sich eingefunden, um das zweiteilig entworfene Programm zu genießen.

Im ersten Teil gestalteten vor allem die Schülerinnen und Schüler der Musikschule Jauerling das Programm: Blechbläser, Gitarren, Blockflöten brachten bekanntere weihnachtliche Stücke vor, z. B. Joy to the World (G. F. Händel), Andante/ Konzert für 2 Mandolinen (A. Vivaldi). Sebastian Neulinger spielte die Prelude aus der Suite Nr. 3 für Cello  (J. S. Bach) und an der Orgel spielte Florian Neulinger ebenfalls Bach mit „Allein in Gottes Höh’ sei Ehr“. Auch der Jugendchor (weitere Informationen) und die Chorgemeinschaft Emmersdorf (zur Sektion des Chores) brachten je ein gesangliches Stück dar.

Benjamin Britten: „A Ceremony Of Carols“

Abb. der Chorgemeinschaft Emmersdorf beim Adventkonzet mit Musik von Benjamin Britten

Jugendchor und Chorgemeinschaft Emmersdorf
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Der zweite Teil des Konzerts stand ganz im Zeichen des englischen Komponisten Benjamin Britten (1913-1976).  In „A Ceremony of Carols“, Op.28 (dt. Ein Kranz von Lobechören) beschreibt Britten das Wunder der Geburt Christi in elf zusammenhängenden Sätzen. Dieses Weihnachtsstück in mittelenglischer Sprache komponierte Britten ursprünglich für dreistimmigen Knabenchor, Solostimmen und Harfe, gleichsam gerahmt ist es von dem einstimmigen „Hodie Christus natus est“ (lat. „Heute ist Christus geboren“), das auf einer gregorianischen Antiphon basiert und zum Einzug und beim Abgang zu hören ist. Diese von der Chorgemeinschaft Emmersdorf zur Aufführung gebrachte Version stammt aus dem Jahr 1955.

Bemerkenswert ist die Instrumentarisierung durch eine Konzertharfe, mit der die Harfinistin Judith Schiller (zur Website) im Dialog mit dem Gesang durch die Sätze führte. Die Harfe und der Gesang ergänzten einander in spektakulärem Ausdruck, z. B. gleich zu Beginn in „Wolcum Yole!“ und später in den Sätzen „This little Babe“ und „Deo Gracias“ durch die Verwendung enggeführter Kanones.

Die Idee und das Konzept für unser Adventkonzert mit Musik von Benjamin Britten stammte von Anna Končar, die Gesamtleitung oblag Florian Neulinger, der den Chor auch dirigierte.
Die Solistinnen und Solisten waren Veronika Eder, Marion Pemmer (beide Sopran) und Peter Krebs (Tenor).

Die elf Sätze:

  1. Procession (Einzug)
  2. Wolcum Yole! (Willkumm, Jul!)
  3. There is no Rose (Es ist kein Ros’)
  4. a That yonge child (Wann hub dies Kindlein)
  5. b Balulalow (Bubaideli)
  6. As Dew in Aprille (Wie Tau im Aprill)
  7. This little Babe (Der kleine Knab)
  8. Interlude (Zwischenspiel)
  9. In Freezing Winter Night (In kalter Wintersnacht)
  10. Spring Carol (Frühlings-Chor)
  11. Deo Gracias (Deo Gracias)
  12. Recession (Abgang)

Ausgesprochen positiv waren die Reaktionen des Publikums, denn beeindruckt waren die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur vom außergewöhnlichen Klang, sondern besonders auch von der choreografischen Inszenierung des Britten Stücks: Die Sängerinnen des Soprans zogen zu Beginn mit brennenden Kerzen ein um den Chor, der bereits Aufstellung genommen hatte, zu komplettieren und gemeinsam zum fulminanten Willkommensgruß „Wolcum Yole!“ anzustimmen. Die ca. zwanzig Minuten, die die Aufführung des Brittenstücks dauert, wurden dann auch gleichsam durch eine Prozession abgeschlossen, in der die Altstimmen durch das gesamte Kirchenmittelschiff Aufstellung nahmen, die Mitwirkenden des ersten Teiles der Veranstaltung sich im Presbyterium einfanden um dann gemeinsam mit allen das traditionelle „Es wird schon glei’ dumpa“ zu singen.

Stimmen zum Konzert:

  • „Gratuliere – außergewöhnliche Chorleistung!“ (Michael Koch, Chorleiter des Wachauchors Spitz)
  • „Sehr beeindruckend!“
  • „War ein Genuss!“
  • „Hat mir ganz besonders gut gefallen – und meiner Mutter auch!“
  • „Wie wunderbar – die Choreografie!“
  • „Die ganze Kirche hat abgehoben!“

Irisches Weihnachtslied:

Wenn der Gesang der Engel verstummt ist,
Wenn der Stern am Himmel untergegangen,
Wenn die Könige und Fürsten heimgekehrt,
Die Hirten mit ihrer Herde fortgezogen sind,
Dann erst beginnt das Werk von Weihnachten:
Die Verlorenen finden,
Die Zerbrochenen heilen,
Den Hungernden zu essen geben,
Die Gefangenen freilassen,
Die Völker aufrichten,
Den Menschen Frieden bringen,
In den Herzen musizieren.

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